P E T I T I O N
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- Sammelpetition -
An den
Deutschen Bundestag
Petitionsausschuss
Kurze Schilderung des Gegenstands:
Es geht um allgemein bekannte, aber geheim gehaltene Rituale und die sie ausführende/n Organisation/en. Gemeint sind eine Art Initiationsrituale, die mittels Telepathie und sozialer Rollenspiele an Jugendlichen und Erwachsenen durchgeführt werden.
Wir fordern eine fachkundige Untersuchung der Auswirkungen und Risiken der Rituale, wie z.B. Traumatisierung der Initiierten, der Effekte der Geheimhaltungspraxis, wie z.B. Behinderung der Wissenschaften, und eine gesetzliche Regelung zur transparenten demokratischen Kontrolle der zuständigen Organisation/en. Eine öffentliche Debatte über ein so wichtiges Thema sollte ermöglicht werden.
Wortlaut der Petition:
Sehr geehrte Damen und Herren!
Mit der Annahme des Grundgesetzes als Verfassung hat die Gemeinschaft der BürgerInnen dieses Landes die Anerkennung und den Schutz der Menschenrechte zur Grundlage dieses Staates gemacht.
Es ist daher verwunderlich, wie dieselben BürgerInnen die Existenz einer oder mehrerer Organisationen inmitten der Demokratie dulden, die
a) systematisch gegen die Grund- und Menschenrechte verstoßen und
b) sich demokratischer Transparenz und Kontrolle vollkommen entziehen.
Die Rede ist von Organisationen, die mittels Telepathie und sozialer Rollenspiele eine Art Initiationsrituale an Jugendlichen und Erwachsenen durchführen. Diese Organisation/en ist/sind allgemein bekannt, werden aber dennoch geheim gehalten.
Die Existenz von Telepathie wurde mehrfach wissenschaftlich nachgewiesen, allgemein anerkannt ist das Experiment von Prof. Jacobo Grinberg-Zylberbaum, veröffentlicht 1994 in Physics Essays 7, S. 422 428. PhysikerInnen und ExpertInnen der paranormalen Phänomene gehen davon aus, dass Telepathie über Effekte auf Ebene der Quanten funktioniert (Details und wissenschaftliche Literaturnachweise: sh. Anhang).
Da alle (fast alle?) Jugendlichen und BürgerInnen von diesem Ritual betroffen sind, halten wir es für äußerst wichtig, dass eine öffentliche Diskussion über das Ritual und die Organisation/en ermöglicht wird.
Wir fordern daher:
- Die Ermöglichung und Förderung einer öffentlichen Debatte über Inhalte, Ziele und Methoden der genannten Initiationsrituale und Organisation/en.
- Zur Ermöglichung der Debatte eine gesetzliche Verankerung der Öffentlichkeit dieses Themas.
- Eine gesetzliche Regelung zur transparenten demokratischen Kontrolle der bislang geheim gehaltenen Telepathie-/Ritual-Organisationen.
BEGRÜNDUNG :
E
A. MENSCHENRECHTE
A.1. Gegenwärtige Praxis und Methoden des Rituals
Die InitiandInnen, d.h. die von der Ausführung des Rituals Betroffenen, werden einer Vielzahl psychischer Belastungen und körperlicher Schmerzen ausgesetzt.
A.1.1. Aufgezwungene Telepathie
Die Ausführenden stellen eine telepathische Verbindung zu der zu initiierenden Person her. Da die Organisation/en über sehr starke telepathische Kräfte verfügen, können sie diese Verbindung jeder/m gegen deren/dessen Willen aufzwingen und aufrechterhalten. Sie können so Gedanken, Gefühle und Körperempfinden und funktionen der Betroffenen auch gegen deren Willen dominieren.
Das Aufzwingen der telepathischen Verbindung ist schon an sich selbst eine schmerzhafte Erniedrigung der Betroffenen und eine Missachtung ihrer Würde und Freiheit.
Es verstößt damit gegen:
§ 1 des Grundgesetzes: (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. (2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zuunverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt. (3)
§ 2, GG: (1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt. (2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich.
§ 3, GG: (1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. (2)
§ 13, GG: (1) Die Wohnung ist unverletzlich. (2)
§ 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, UNO-Resolution 217 A (II), vom 10.12.1948: Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen.
§ 2, Allgemeine Erklärung der Menschenrechte: (1) Jeder Mensch hat Anspruch auf die in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten ohne irgendeine Unterscheidung, wie etwa nach Rasse, Farbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Überzeugung, nationaler oder sozialer Herkunft, nach Eigentum, Geburt oder sonstigen Umständen. (2)
§ 3, Allgemeine Erklärung der Menschenrechte: Jeder Mensch hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person.
§ 5, Allgemeine Erklärung der Menschenrechte: Niemand darf der Folter oder grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe unterworfen werden.
§ 12, Allgemeine Erklärung der Menschenrechte: Niemand darf willkürlichen Eingriffen in sein Privatleben, seine Familie, sein Heim oder seinen Briefwechsel noch Angriffen auf seine Ehre und seinen Ruf ausgesetzt werden. Jeder Mensch hat Anspruch auf rechtlichen Schutz gegen derartige Eingriffe oder Anschläge.
§ 18, Allgemeine Erklärung der Menschenrechte: Jeder Mensch hat Anspruch auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit;
(Hervorhebungen durch die Autorin).
A.1.2. Schaffung einer gespaltenen Situation
Erheblicher Stress wird durch permanente doppelte, sich widersprechende Botschaften der Umgebung bewirkt: Die schon eingeweihten Mitmenschen signalisieren den InitiandInnen auf verschiedene symbolische und interaktive Weise, dass es sich um ein wichtiges und notwendiges Ritual handle, leugnen aber verbal zugleich beharrlich, irgendetwas von einem Ritual, Telepathie oder der/n Organisation/en zu wissen oder damit zu tun zu haben.
D.h. durch die sich widersprechenden Botschaften zwischen symbolischer Ebene und Erleben der/s Betroffenen einerseits und der verbalen Dementierung der Mitmenschen andererseits wird eine von außen aufgezwungene schizophrene Situation geschaffen, die bei den Betroffenen erheblichen Stress und Angst auslöst.
Gewöhnliche kausale Zusammenhänge werden häufig außer Kraft gesetzt und so eine irreale bedrohliche Atmosphäre geschaffen.
A.1.3. Zerstörung natürlich gewachsener Beziehungen
Natürlich gewachsene Beziehungen in Familie und Umfeld werden durch anhaltende Lügen und absichtliche Quälereien, die einen großen Teil des Ritual-Prozesses ausmachen, zerbrochen, Vertrauen wird zerstört.
Wenn wir bedenken, dass in der modernen Psychologie und Erziehung Zuwendung, Anerkennung und Vertrauen als der Sauerstoff der Seele gelten, der eine positive Persönlichkeitsentwicklung ermöglicht, können wir den Effekt der durch das Ritual geschaffenen Situation nicht unterschätzen: Eine massive emotionale Aushungerung, bzw. Erstickung der Betroffenen durch den systematischen und lang andauernden Entzug von Anerkennung und Vertrauen.
A.1.4. Schmerz-Programm
Das Programm des Rituals besteht im Zufügen häufiger seelischer und körperlicher Schmerzen, der Inszenierung von Versagens-Erlebnissen und Frustrationen. Die körperlichen Schmerzen werden meist direkt durch Telepathie hervorgerufen. Seelische Schmerzen werden u. a. durch die Inszenierung sozialer Rollenspiele bewirkt.
Das Zufügen sowohl körperlicher Schmerzen als auch emotionaler Misshandlung und Grausamkeit verstößt gegen
§ 2, (2) des Grundgesetzes: Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich.
§ 5 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte: Niemand darf der Folter oder grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe unterworfen werden.
§ 12, Allgemeine Erklärung der Menschenrechte: Niemand darf willkürlichen Eingriffen in sein Privatleben, seine Familie, sein Heim oder seinen Briefwechsel noch Angriffen auf seine Ehre und seinen Ruf ausgesetzt werden. Jeder Mensch hat Anspruch auf rechtlichen Schutz gegen derartige Eingriffe oder Anschläge.
§ 25, Allgemeine Erklärung der Menschenrechte: (1) Jeder Mensch hat Anspruch auf eine Lebenshaltung, die seine und seiner Familie Gesundheit und Wohlbefinden, einschließlich Nahrung, Wohnung, ärztlicher Betreuung und der notwendigen Leistungen der sozialen Fürsorge, gewährleistet,
(Hervorhebungen durch die Autorin.)
Es wird deutlich, dass das Ritual in seiner jetzigen Form die Menschenrechte der zu initiierenden Personen in vielfacher und schwerwiegender Weise verletzt.
A.2. Angebliche Ziele des Rituals
Der geschilderte Prozess soll angeblich - soweit dies erschließbar ist - als Lernziele folgende positive Effekte auf die initiierten Personen haben:
Die/der Initiierte soll eine Unabhängigkeit von anderen Menschen erreichen. Angemessenes Misstrauen und Wachsamkeit gegenüber anderen soll entstehen.
Zugleich jedoch soll das Ritual den InitiandInnen Respekt vor der Macht der Gemeinschaft vermitteln.
Die Macht der Telepathie-Organisation/en soll gefürchtet werden.
Die Fähigkeit, Frustrationen und Schmerzen zu ertragen, soll trainiert werden.
Ethische Grundsätze wie Ehrlichkeit, Mitgefühl und Hilfsbereitschaft sollen bestärkt und eingeübt werden.
Verständnis für Menschen, die ausgeschlossen oder diskriminiert werden, soll sich entwickeln.
Die Persönlichkeit der/s Initiandin/en soll dadurch gestärkt werden, dass sie/er das Ritual durchsteht.
Das Ritual dient der umfassenden Prüfung des Charakters und beabsichtigt dessen ethische Verbesserung und die Stärkung der Persönlichkeit.
A.3. Mögliche gegenteilige Effekte und Gefahren für das Individuum
Es ist sehr ungewiss, ob die beabsichtigten Lernziele des Rituals in der Charakterbildung der/s Initiierten tatsächlich erreicht werden. Gerade die geschilderte Methodik des rituellen Verfahrens - Demütigung, Ausgrenzung und Quälerei - birgt die Gefahr, dass genau die gegenteiligen Effekte eintreten können.
Die initiierte Person kann auf das Erlittene unterschiedlich reagieren:
a) Sie wird zukünftig ethisches Verhalten höher schätzen und praktizieren.
b) Sie ist traumatisiert, verdrängt das Erlebte und agiert es unter bestimmten Umständen aus, indem sie andere demütigt und ausschließt.
Häufig entwickelt ein und dieselbe Person auch beide Reaktionsweisen, die dann je nach Situation - insbesondere je nach Position und Bezugsgruppe - so oder so auftreten können.
In welcher Weise das Erlebte verarbeitet werden kann, hängt von vielfältigen Faktoren ab.
Die Praxis totaler Geheimhaltung dieses Themas bewirkt die Abwesenheit eines öffentlichen Diskurses und kulturellen Rahmens, der eine positive Verarbeitung unterstützen könnte.
Es ist klar, dass sich so die Gefahr, das Trauma langfristig zu verdrängen und anderweitig auszuagieren, neurotische Reaktionsweisen oder psychosomatische Störungen zu entwickeln, signifikant erhöht.
Es wäre eine Untersuchung wert, inwieweit unerklärlich scheinendes Verhalten, wie z.B. der Soldaten im Abu Ghraib Gefängnis in Bagdad, die von Demokraten zu Folterern wurden, durch das erlittene Geheim-Ritual möglicherweise mit verursacht oder verstärkt werden kann.
Weitere Effekte, die den erwünschten Zielen des Rituals zuwiderlaufen:
- Natürlich gewachsene soziale Bindungen werden beschädigt oder zerstört
- Übermäßiges Misstrauen, Angst und Hass gegenüber anderen
- Abhängigkeitsbeziehungen statt Vertrauen
- Vermehrte Angst vor Autoritäten, der Gemeinschaft und insbesondere vor der/n Telepathie-Organisation/en
- Tabuisierung von und Angst vor natürlichen parapsychologischen Phänomenen
- Projektion der erlittenen Demütigung und des angesammelten Hasses auf andere Menschen oder Gruppen, Minderheiten, etc.
Die Initiierten sollen zu unabhängigen und selbständigen Erwachsenen sozialisiert werden.
Die Methode des Belügens und Quälens führt zwar zu einer emotionalen Ablösung, die so bewirkte Unabhängigkeit trägt jedoch eher Züge der Respektlosigkeit und Verachtung und erreicht keine Entwicklung von Eigenverantwortlichkeit. Die durch das Ritual aufgezwungene Situation der Unmündigkeit begünstigt eine Haltung, Verantwortung abzuschieben, und verunmöglicht geradezu die Entwicklung von Eigenständigkeit im Sinne von Eigenverantwortlichkeit.
B. TRANSPARENZ
Effekte der Geheimhaltung auf die Gesellschaft
Die Geheimhaltung des Rituals, der zuständigen Organisation/en und der Telepathie hat weitreichende Konsequenzen für das gesellschaftliche Bewusstsein und die Glaubwürdigkeit der Demokratie.
B.1. Gesellschaftliche Folgen der Geheimhaltungspraxis:
a) Ein kollektiver öffentlicher Diskurs über eine so wichtige Frage wie die Sozialisation der
Jugendlichen durch das Ritual kann nicht geführt werden.
b) Eine so machtvolle Technik wie die Telepathie und die sie besitzende/n Organisation/en entziehen sich demokratischer Kontrolle und Transparenz.
Transparenz und Öffentlichkeit sind Grundvoraussetzungen für das Funktionieren von Demokratie.
c) Die Geheimhaltung ist so unbedingt, dass sie eine totalitäre Struktur konstituiert.
So haben vom Ritual Betroffene keinerlei Möglichkeit eines Einspruchs, Rechtsmittels, nicht einmal einen Namen oder eine Adresse der zuständigen Organisation/en.
Das Ritual ist totalitär. Gegen Fehler oder Missbrauch gibt es keinerlei Kontrolle oder Rechtsmittel.
d) Etablierung einer Doppelmoral:
Die Grundrechte auf Würde und Freiheit der Person, das Grundrecht auf Meinungsfreiheit und die demokratischen Prinzipien der Transparenz, Öffentlichkeit und Gewaltenteilung werden selektiv zugunsten der Telepathie-Organisationen außer Kraft gesetzt.
Die stillschweigende Praktizierung des Rituals bedeutet die Missachtung der Menschenrechte der InitiandInnen und leistet so einer Erosion ihrer Universalität Vorschub. Unter Anleitung des Rituals ist es in Ordnung, Menschen emotional zu misshandeln - warum also sollte es nicht auch in anderen Fällen akzeptabel sein? Die Praxis des Rituals unterstützt eine möglicherweise allgemein menschliche Tendenz, ethisches Verhalten nur gruppenweise selektiv anzuwenden, anstatt ihr entgegenzuwirken.
e) Etablierung eines gespaltenen öffentlichen Bewusstseins:
Die kollektive Verleugnung der Existenz des Rituals, der Telepathie und der zuständigen Organisation/en führt zu einer Art schizophrenen öffentlichen Bewusstseins. Es bedarf einer wissenschaftlichen Untersuchung, inwieweit kollektive Verleugnungen die Bildung kollektiver Neurosen begünstigen. Der Zusammenhang von Verleugnung und Neurose auf individueller Ebene ist hinlänglich bekannt.
Möglicherweise kann die geschilderte Gefahr für Individuen, das Ritual und die erlittene Erniedrigung zu verdrängen und anderweitig wieder auszuagieren, sich auf kollektiver Ebene summieren und sich unter Umständen in einem kollektiven Verhalten von Verdrängung, Neurose und Projektion äußern. Probleme wie Mobbing, kollektives Suchtverhalten, Fremdenfeindlichkeit, bis hin zu Verbrechen wie Kriegstreiberei und Völkermord sollten auch unter diesem Aspekt untersucht werden.
f) Der Fortschritt des gemeinschaftlichen öffentlichen Wissens wird durch die Geheimhaltung behindert, insbesondere über:
· psychisch-emotionale Fragen
· Fragen des Rituals und der Sozialisierung
· so genannte parapsychologische Phänomene
Eine gesellschaftsweite Geheimhaltung informell aber unbedingt vorzuschreiben, verstößt gegen Artikel 5 des Grundgesetzes: (1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt. (2) .
g) Der öffentliche Diskurs der Wissenschaften wird erheblich beeinträchtigt:
Viele Ereignisse in Geschichte und Politik machen nur Sinn unter Einbeziehung der Rolle der Telepathie-Geheimorganisation/en. Psychologie, Literatur, Kunst, Soziologie, Philosophie, Recht, Medizin, Physik - überall muss die wissenschaftliche Untersuchung unvollständig bleiben oder kann sogar verfälscht werden, wenn die Telepathie-Organisationen und das Ritual ausgeklammert werden.
Dabei betrifft die Geheimhaltung nicht nur den schriftlichen wissenschaftlichen Austausch, sondern durch die Verleugnungs-Gewohnheit auch die mündliche Diskussion. Indirekte Erörterungen der Thematik sind meist von der Missverständlichkeit symbolisch-indirekter Ausdrucksweisen beeinträchtigt.
Auch hier verstößt die Geheimhaltung gegen Artikel 5 des Grundgesetzes: (3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung. Es ist anzunehmen, dass die Behinderung des Diskurses Inhalte, Qualität und Fortschritt der Wissenschaften im Allgemeinen beeinträchtigt.
h) Die Glaubwürdigkeit demokratischer Institutionen wird untergraben.
Die Geheimhaltung der Telepathie-Organisationen führt zu einem Klima, das den Zulauf zu extremistischen Gruppierungen, die mit Verschwörungstheorien arbeiten, begünstigt.
Aus allen diesen Gründen ist anzunehmen, dass die Geheimhaltungspraxis die Entwicklungsfähigkeit der Gesellschaft deutlich beeinträchtigt.
B.2. Mögliche positive Auswirkungen der Öffentlichmachung:
a) Öffentliche Transparenz und demokratische Kontrolle der Telepathie-Organisationen werden ermöglicht.
b) Bei Missbrauch von Telepathie oder Fehlern in der Ausführung des Rituals kann ein Zugang zu den Verantwortlichen und zu Rechtsmitteln eröffnet werden.
c) Der Zustand eines gespaltenen öffentlichen Bewusstseins wird aufgehoben. Der kollektive neurotische Druck wird so reduziert.
d) Die Demokratie und ihre Institutionen gewinnen an Glaubwürdigkeit.
e) Ein befreiter öffentlicher Diskurs ermöglicht Fortschritte des allgemeinen Wissens über Ethik, Psychologie, Telepathie und parapsychologische Phänomene.
f) Wissenschaft und Forschung profitieren von der Öffnung des Diskurses. Sie können ihr verfassungsmäßig garantiertes Recht auf Freiheit der Wissenschaft und Forschung auch für den bislang geheim gehaltenen Bereich in Anspruch nehmen. Wissenschaft und Wissen sind elementar angewiesen auf Wahrheit und die möglichst klare und wahrhaftige Benennung von Tatsachen.
g) Die gestärkte demokratische Transparenz und Glaubwürdigkeit kann sich auf internationale Beziehungen und Völkerverständigung vertrauensbildend auswirken.
h) Verschwörungstheorien, die von extremistischen Gruppierungen benutzt werden, werden entkräftet.
Die Öffentlichmachung und gesetzliche Regelung zur demokratischen Kontrolle der Telepathie-/Ritual-Organisationen könnten die Qualität der Demokratie nachhaltig verbessern und die Menschenrechte stärken. Sie ist im Sinne des § 28 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (UNO-Resolution 217 A (II)): Jeder Mensch hat Anspruch auf eine soziale und internationale Ordnung, in welcher die in der vorliegenden Erklärung angeführten Rechte und Freiheiten voll verwirklicht werden.
Weitergehende Forderungen der Petition:
Betrachten wir die Geschichte mit ihrer Vielzahl von Kriegen, Machtmissbrauch, Gier, Diktatur und Völkermord und vergegenwärtigen wir uns, dass alle daran beteiligten Personen ein Ritual zu ihrer ethischen Charakterbildung durchlaufen haben, so stellt sich die Frage, ob das Ritual in seiner bisherigen Form tatsächlich die angestrebten positiven Wirkungen charakterlicher Verbesserung hat. Oder ob es nicht im Gegenteil durch unerwünschte Effekte der kollektiven Verleugnung Verhaltensweisen der Ausgrenzung, Erniedrigung und Projektion fördert.
Dass Angst, Schmerz und Traumatisierung durch das Ritual nicht zu unterschätzen sind, findet in den Texten Franz Kafkas deutlichsten Ausdruck.
Wir fordern daher des Weiteren:
- Eine gründliche fachkundige Untersuchung der tatsächlichen individuellen und gesellschaftlichen Wirkungen des Rituals und seiner Risiken durch mehrere unabhängige Expertenteams. Die Ergebnisse sollen öffentlich zugänglich sein und eine breite öffentliche Diskussion soll ermöglicht werden.
- Die Erarbeitung von Alternativen, die ethische und eigenverantwortliche Persönlichkeitsentwicklung von Jugendlichen und Erwachsenen zu fördern, ohne die Risiken der Traumatisierung und Verdrängung. An der Entwicklung der Alternativen sollten sowohl vielfältige Teile der Bevölkerung als auch fachkundige Experten beteiligt sein.
Gesellschaften neigen dazu, an Traditionen festzuhalten. Einige Kulturen des Altertums waren überzeugt, Menschenopfer seien unabdingbar, um die Gottheiten gnädig zu stimmen. Heute sehen wir darin den Ausdruck komplizierter unbewusster Vorgänge zur Erklärung und Beeinflussung der Welt.
Die Beschneidung von Frauen wird in manchen Gegenden auch heute noch praktiziert. Die Ausführenden sind von der Notwendigkeit ihres Tuns überzeugt, obwohl lebensbedrohliche Tatsachen wie Komplikationen bei der Geburt oder Tod durch Infektionen das kulturelle Glaubenskonstrukt nachhaltig entkräften sollten.
Das geheime Telepathie-Ritual, wie es hier und heute und weltweit täglich ausgeführt wird, erinnert in seiner Methodik an eine Sphäre des Totalitären, der Diktatur und der autoritären Erziehung. Es widerspricht grundlegenden Erkenntnissen der modernen Psychologie und Erziehung. Es widerspricht dem heutigen Verständnis der Menschenrechte und der Demokratie.
ZUSAMMENFASSUNG DER FORDERUNGEN:
Mit dieser Petition fordern wir:
1) Die Ermöglichung und Förderung einer öffentlichen Debatte über Inhalte, Ziele und Methoden der bislang geheim gehaltenen Rituale und die sie ausführende/n Organisation/en. Gemeint sind eine Art Initiationsrituale, allgemein bekannt und doch geheim gehalten, die mittels Telepathie und sozialer Rollenspiele an Jugendlichen und Erwachsenen durchgeführt werden.
2) Zur Ermöglichung dieser Debatte fordern wir eine gesetzliche Verankerung der Öffentlichkeit der gesamten Telepathie-Ritual- und Telepathie-Organisations-Thematik.
3) Eine gesetzliche Regelung zur transparenten demokratischen Kontrolle der bislang geheim gehaltenen Telepathie-/Ritual-Organisation/en.
4) Eine gründliche fachkundige Untersuchung der individuellen und gesellschaftlichen Auswirkungen des Rituals und seiner Risiken durch mehrere unabhängige Expertenteams. Die Ergebnisse sollen öffentlich zugänglich sein und ihre breite öffentliche Diskussion soll ermöglicht werden.
5) Die Erarbeitung von Alternativen, die eine ethische Persönlichkeitsentwicklung von Jugendlichen zu Unabhängigkeit und Verantwortlichkeit fördern, ohne die Risiken von Traumatisierung und Verdrängung. An der Entwicklung dieser Alternativen sollten sowohl vielfältige Teile der Gesellschaft als auch fachkundige Experten beteiligt sein.
Wir hoffen, dass Sie trotz des ungewöhnlichen Anliegens die Forderungen dieser Petition ernsthaft, mutig und mit offenem Geist überprüfen und weiterleiten werden.
"Telepathie-Ritual: Telepathische Initiationsrituale öffentlich diskutieren, transparent machen und demokratisch kontrollieren" von Anne Ndongo steht unter einer Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-KeineBearbeitung 3.0 Unported Lizenz.
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